Gemein­sam für Fami­li­en­nach­zug und Grund­rech­te! Demons­tra­ti­on, 2.2., 13 Uhr, S Fried­rich­stra­ße

Am 1. Febru­ar 2018 hat die Mehr­heit der Abge­ord­ne­ten des deut­schen Bun­des­tags ent­schie­den, den Fami­li­en­nach­zug für die Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen von sub­si­di­är geschütz­ten Flücht­lin­gen bis zum 1.August 2018 wei­ter aus­zu­set­zen und bis dahin ein neu­es Gesetz zur Rege­lung des Fami­li­en­nach­zugs zu machen. Die meis­ten Abge­ord­ne­ten der SPD stimm­ten dem zu, damit die SPD zusam­men mit der CDU/CSU eine Regie­rungs­ko­ali­ti­on wer­den konn­te. Die­se Regie­rungs­ko­ali­ti­on ver­ab­schie­de­te am 15. Juni 2018 das ‚Fami­li­en­nach­zugs­neu­re­ge­lungs­ge­setz‘. Die­ses Gesetz ist seit 01.08. 2018 in Kraft: Aus den Vis­ums­an­trä­gen von Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen von Geflüch­te­ten mit sub­si­diä­rem Schutz­sta­tus sol­len 1000 Per­so­nen pro Monat aus­ge­wählt wer­den, die als „huma­ni­tä­re Fäl­le“ ein­rei­sen dür­fen. Damit wur­de aus dem Recht auf Fami­li­en­nach­zug ein will­kür­li­ches Gna­den­recht.
Die Erfah­run­gen der letz­ten Mona­te zei­gen: Das Antrags­ver­fah­ren ist kom­pli­ziert und mehr­stu­fig und die betei­lig­ten Behör­den bear­bei­ten die Anträ­ge so lang­sam, dass noch nicht ein­mal die­se 1000 Men­schen pro Monat ein­rei­sen kön­nen. Bis Ende Dezem­ber wur­den nur 2612 Visa aus­ge­ge­ben. Das ent­larvt das Gesetz als Instru­ment, um Fami­li­en­nach­zug zu ver­hin­dern.
Gleich­zei­tig ver­hin­dern Geset­ze und büro­kra­ti­sche Hür­den auch bei vie­len ande­ren Fami­li­en ihr Zusam­men­le­ben, zum Bei­spiel indem für den Fami­li­en­nach­zug Doku­men­te ver­langt wer­den, die Flücht­lin­ge aus vie­len Län­dern nicht beschaf­fen kön­nen.
Es macht uns wütend, dass die deut­sche Regie­rung und das Asyl- und Auf­ent­halts­recht Rech­te von Flücht­lin­gen miss­ach­ten. Wir wol­len ein unein­ge­schränk­tes Recht auf Bil­dung, das Recht auf Sicher­heit und ein Leben ohne Ver­fol­gung. Wir wol­len Respekt für alle For­men von Fami­lie und das Recht auf Zusam­men­le­ben mit unse­ren Fami­li­en, wir for­dern eine Arbeits­er­laub­nis, men­schen­wür­di­ge Unter­künf­te mit Pri­vat­sphä­re und Bewe­gungs­frei­heit.
Mit einer Demons­tra­ti­on in Ber­lin am 2. Febru­ar und dezen­tra­len Aktio­nen in ande­ren Städ­ten Deutsch­lands am 1. und 2. Febru­ar wol­len wir zei­gen, dass wir wei­ter gemein­sam pro­tes­tie­ren wer­den, bis Grund- und Men­schen­rech­te end­lich für alle gel­ten.

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