Pres­se

Neu­es Deutsch­land, 02.02.2019

Soli­da­ri­tät als Fei­gen­blatt

Ber­lin ist jetzt »Soli­da­ri­ty City«. Was bedeu­tet das abseits von Sym­bol­po­li­tik?

Marie Frank

[…] Was also bringt der Bei­tritt zu »Soli­da­ri­ty Cities«, wenn Ber­lin an der Abschot­tungs­po­li­tik des Bun­des schei­tert? »Wir sehen den Bei­tritt als Bekennt­nis zu einer soli­da­ri­schen Flücht­lings­po­li­tik, die Ber­lin ohne­hin macht«, erklärt die Senats­ver­wal­tung für Inte­gra­ti­on. »Kon­kre­te Akti­vi­tä­ten kön­nen wir zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch nicht benen­nen, sind aber in Pla­nung«, sagt eine Spre­che­rin dem »nd«.

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Hin­ter­land Maga­zin Nr. 40

Angst vor der Anmel­dung: Wie das Recht auf Bil­dung prak­tisch unter­gra­ben wird

Das Recht auf Bil­dung ist auf unter­schied­lichs­ten Geset­zes­ebe­nen ver­an­kert, aber nicht in der deut­schen Realität. Gera­de für Kin­der ohne lega­len Auf­ent­halts­sta­tus sind die Hin­der­nis­se an Ber­li­ner Schu­len zahl­reich und vielfältig. Das muss sich ändern.

Soli­da­ri­ty City Ber­lin

Jedes Kind hat ein Recht auf Bil­dung. So steht es in Arti­kel 28 der UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on. Auch das Ber­li­ner Schul­ge­setz ver­spricht allen Kin­dern das Recht auf schu­li­sche Bil­dung. Trotz­dem wird Kin­dern, die über kei­nen lega­len Auf­ent­halts­sta­tus verfügen, die­ses Recht in der Pra­xis häufig nicht gewährt: Zahl­rei­che for­ma­le und prak­ti­sche Hürden ver­hin­dern den Schul­be­such gänzlich oder sor­gen dafür, dass er mit gro­ßen Ängsten ver­bun­den ist.

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TAZ, 16.08.2018

Ein­fach nicht nach Papie­ren fra­gen“

Ber­lin will im euro­päi­schen Netz­werk Soli­da­ri­sche Städ­te mit­wir­ken. Die Ankün­di­gung reicht nicht, sagt Ant­je Die­te­rich vom Netz­werk Soli­da­ri­ty City Ber­lin.

Inter­view von Erik Peter

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Jung­le World, 09.08.2018

»Wir bau­en Druck auf«

Das Bünd­nis Soli­da­ri­ty City wur­de in Ber­lin 2015 gegrün­det. In den USA, Kana­da, Groß­bri­tan­ni­en, Ita­li­en und Spa­ni­en setzt sich das Netz­werk für die Rech­te von Geflüch­te­ten und Men­schen ohne Papie­re ein. Zen­tra­le The­men sind Wohn­raum, Gesund­heits­ver­sor­gung und der Zugang zum Arbeits­markt. Mit Jung­wirth sprach die »Jung­le World« über die Her­kunft des städ­ti­schen Unter­stüt­zungs­kon­zep­tes, die Unter­schie­de zu den USA und über die Ent­wick­lung der See­brü­cken-Kam­pa­gne.

Inter­view von Arved Clu­te-Simon

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TAZ, 17.07.2018

Ein siche­rer Hafen

Immer mehr Städ­te wider­spre­chen der euro­päi­schen Abschot­tungs­po­li­tik. Auch Ber­lin will ein Zufluchts­ort für Geflüch­te­te sein – und ihre Rech­te stär­ken.

Erik Peter

Kann Ber­lin eine Hafen­stadt sein? Ein siche­rer Ort für Geflüch­te­te ohne Angst vor Abschie­bun­gen? Ein Ort, an dem auch Men­schen ohne offi­zi­el­le Papie­re das Recht auf Gesund­heits­ver­sor­gung, Bil­dung, Arbeit und Woh­nen haben? Es ist ein span­nen­der Gedan­ke: Eine Stadt – oder ein Ver­bund aus Städ­ten und Gemein­den – stellt sich gegen die natio­na­le und euro­päi­sche Abschot­tungs­po­li­tik und hisst die Fah­ne der Huma­ni­tät.

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TAZ, 12.12.2017

Kei­ne Angst mehr vorm Arzt­be­such

Men­schen ohne Papie­re trau­en sich oft nicht zum Arzt. Seit Jah­ren for­dern Initia­ti­ven des­we­gen die Ein­füh­rung des anony­men Kran­ken­scheins – jetzt soll er wirk­lich kom­men

Male­ne Gür­gen

Wer krank wird in Deutsch­land, geht zum Arzt: Was wie eine Bin­sen­weis­heit klingt, stimmt für vie­le Men­schen nicht. Denn wer ohne Auf­ent­halts­sta­tus hier lebt, hat zwar Anspruch auf grund­le­gen­de medi­zi­ni­sche Leis­tun­gen, doch um die­sen wahr­neh­men zu kön­nen, braucht es einen Kran­ken­schein, den die Sozi­al­äm­ter aus­stel­len – und die­se sind gesetz­lich ver­pflich­tet, die Daten an die Aus­län­der­be­hör­de wei­ter­zu­lei­ten. Aus Angst, regis­triert und abge­scho­ben zu wer­den, kommt der Arzt­be­such des­we­gen für vie­le Ille­ga­li­sier­te nicht infra­ge.

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ak 631, 17.10.2017

Recht auf Stadt für Refu­gees

Bun­des­weit ver­su­chen Soli­da­ri­ty-City-Initia­ti­ven die Poli­tik der Städ­te der Rea­li­tät der Migra­ti­on anzu­pas­sen

Michel Jung­wirth, Caro­lin Wie­de­mann

In Ber­lin wur­de es eine Woche vor der Bun­des­tags­wahl noch ein­mal unüber­seh­bar: Trotz unzäh­li­ger Asyl­rechts­ver­schär­fun­gen, trotz des wach­sen­den Erfolgs der AfD und der all­ge­gen­wär­ti­gen Pro­ble­ma­ti­sie­rung von Migra­ti­on for­dert die Geflüch­te­ten­be­we­gung immer noch laut­stark ihre Rech­te ein. An die 8.000 Men­schen, mehr als die Hälf­te selbst Geflüch­te­te aus allen Tei­len Deutsch­lands, kamen zusam­men und setz­ten mit einem Kar­ne­val ein Zei­chen. »We’ll come United«, lau­te­te das Mot­to, und: »Wel­co­me United«. Hier zeig­te sich auch, dass der Kreis der Aktivist_innen, die den Kampf der Geflüch­te­ten unter­stüt­zen, seit dem ers­ten gro­ßen Refu­gee-Pro­test­marsch 2012 gewach­sen ist. Ein Teil der­je­ni­gen, die vor zwei Jah­ren viel­leicht tat­säch­lich eine Art »Will­kom­mens­kul­tur« eta­blie­ren woll­ten, gibt nicht mehr nur Deutsch­kur­se und ver­teilt Klei­dung. Statt­des­sen will die­ser Teil der »Unter­stüt­zer­sze­ne« gemein­sam mit denen, die von der Ent­rech­tung als Geflüch­te­te betrof­fen sind, eine Per­spek­ti­ve erar­bei­ten für deren wei­te­re Teil­ha­be an Ort und Stel­le, in den Städ­ten, in denen sie leben.

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nd, 04.10.2017

Der anony­me Kran­ken­schein kommt

Ber­li­ner Senat will ab 2018 jähr­lich 700.000 Euro für die Gesund­heits­ver­sor­gung von Men­schen ohne Auf­ent­halts­ge­neh­mi­gung zur Ver­fü­gung ste­hen

Nico­las Šus­tr

Der anony­me Kran­ken­schein soll nun auch in Ber­lin ein­ge­führt wer­den. Je 700.000 Euro pro Jahr hat Gesund­heits­se­na­to­rin Dilek Kolat (SPD) dafür im Ent­wurf für den Dop­pel­haus­halt 2018/2019 ein­ge­stellt, der sich momen­tan in der par­la­men­ta­ri­schen Bera­tung befin­det.

Die Mög­lich­keit der Über­nah­me von medi­zi­ni­schen Behand­lungs­kos­ten ohne die Erhe­bung von per­sön­li­chen Daten soll es Men­schen ohne lega­lem Auf­ent­halt ermög­li­chen, Leis­tun­gen des regu­lä­ren Gesund­heits­sys­tems in Anspruch zu neh­men. Geplant ist, einen frei­en Trä­ger als Clea­ring­stel­le zu beauf­tra­gen. »Die­se ver­sucht, Men­schen mit bestehen­dem Leis­tungs­an­spruch in die Kran­ken­ver­si­che­rung zu ver­mit­teln«, erklärt Chris­toph Lang, Spre­cher der Gesund­heits­ver­wal­tung, auf »nd«-Anfrage. Juris­ten und Sozi­al­ar­bei­ter sol­len die Bera­tung über­neh­men. Soll­te die Prü­fung nega­tiv aus­fal­len, kann ein anony­mer Kran­ken­schein aus­ge­ge­ben wer­den.

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TAZ, 03.09.2017

Kran­ken­schein für Papier­lo­se: Legal krank

Nach Nie­der­sach­sen will auch Ber­lin den anony­men Kran­ken­schein ein­füh­ren und damit die Gesund­heits­ver­sor­gung für Men­schen ohne Papie­re erleich­tern.

Male­ne Gür­gen

Die Lis­te der Punk­te, über die der Gesund­heits­aus­schuss in sei­ner Sit­zung an die­sem Mon­tag berät, ist lang, schließ­lich soll der Plan für den kom­men­den Dop­pel­haus­halt auf­ge­stellt wer­den. Doch dar­un­ter ver­steckt sich eine klei­ne Revo­lu­ti­on: Als zwei­tes Bun­des­land will Ber­lin den anony­men Kran­ken­schein ein­füh­ren und damit die Gesund­heits­ver­sor­gung für Men­schen ohne Papie­re erheb­lich erleich­tern.

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